Hannoversche Bundestagsabgeordnete kritisieren Planung zur zweiten Personenquerung am Hauptbahnhof Hannover

Maren Kaminski, Adis Ahmetović, Timon Dzienus, Swantje Michaelsen

Die hannoverschen Bundestagsabgeordneten Adis Ahmetović (SPD), Timon Dzienus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Maren Kaminski (Die Linke) und Swantje Michaelsen (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) haben in einem parteiübergreifenden Schreiben substanzielle Kritik an den aktuellen Planungen der Deutschen Bahn zur zweiten Personenquerung am Hauptbahnhof Hannover geäußert. Das Schreiben, welches sowohl an das Bundesverkehrsministerium als auch an die Deutsche Bahn adressiert wurde, beanstandet insbesondere die methodische Herangehensweise bei der Bewertung verschiedener Umsetzungsvarianten.

Im Fokus der Kritik steht die von der Deutschen Bahn angewandte Bewertungsmatrix, die für die lokale Infrastruktur essenzielle Kriterien wie die „Anbindung an das städtische Umfeld" und die „städtebauliche Wirkung“ mit 0 Prozent gewichtet. Diese Nullgewichtung führt dazu, dass die von Stadt und Region Hannover ausdrücklich gewünschte direkte Anbindung an den örtlichen Umweltverbund – insbesondere an Straßenbahn und Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) – in der Entscheidungsfindung keinerlei Berücksichtigung findet.

„Wir unterstützen den Ausbau des Schienenverkehrs ausdrücklich als elementaren Bestandteil der Verkehrswende,“ betonen die Abgeordneten, „fordern aber mehr Transparenz über die Kriterien der Variantenauswahl. Kurze Wege sind für Umsteigeverbindungen essenziell. Eine zukunftsfähige Mobilitätswende gelingt nur, wenn wir Fernverkehr und lokale Verkehrsangebote optimal miteinander verzahnen. Die derzeitige Bewertungsmatrix der Deutschen Bahn ignoriert jedoch vollständig die Interessen der Stadt und Region Hannover sowie die Bedürfnisse der Bahnreisenden vor Ort.“

In dem Schreiben betonen die Abgeordneten, dass für eine zukunftsfähige Vernetzung der Mobilitätsangebote eine direkte Anbindung an die Stadt und den örtlichen Umweltverbund zwingend gewährleistet werden muss. Die Parlamentarier haben daher die Deutsche Bahn und das Bundesverkehrsministerium aufgefordert, mit den Verantwortlichen von Stadt und Region Hannover wieder in einen konstruktiven Dialog zu treten.

Darüber hinaus haben die hannoverschen Abgeordneten eine direkte Einladung an die Entscheidungsträger aus dem Bundesverkehrsministerium ausgesprochen, sich persönlich vor Ort ein Bild zu machen und in einen direkten Austausch zu treten.

 

Hannover, 29. April 2025

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